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Mut ist manchmal einfach weggehen.

Ein paar Gedanken aus meinem Alltag ...

Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungstraining für Kinder in Köln – mit praxisnahen Übungen, Rollenspielen und klaren Strategien für mehr Sicherheit im Alltag.

Was ist eigentlich Mut in den meisten (nicht allen) Konfliktsituationen? Es ist ganz einfach: Weggehen. Doch genau das fällt vielen Kindern unglaublich schwer. Sie glauben oft, etwas Besonderes tun zu müssen – vor allem, wenn sie provoziert werden. Manchmal bleiben sie stehen, weil sie unter Druck gesetzt werden, machen sich klein und versuchen, unsichtbar zu wirken. Oder sie glauben, es dem anderen recht machen zu müssen. Oder sie lächeln einfach verunsichert in der Hoffnung, dass man aufhört, wenn sie nur nett genug sind.


Etwas, das mich in dem Kontext immer wieder erstaunt, ist die Erkenntnis: Theorie allein reicht nicht aus. Selbst wenn ich den Kindern genau erkläre, was sie tun sollen, und mit ihnen detailliert durchspreche, was das richtige Verhalten wäre – es genügt nicht, gefährliche oder unangenehme Situationen nur theoretisch zu besprechen. Um das richtige Verhalten in den entsprechenden Momenten wirklich umsetzen zu können braucht es Training! Die Kinder müssen die Situationen praktisch durchspielen – wenn Weggehen keine Option mehr ist auch mit Selbstverteidigungstechniken.


Ein Beispiel, bei dem Weggehen eine gute Option ist: Wenn sich jemand aus Gemeinheit an einem Kind abreagiert, es schlägt, unbemerkt anspuckt oder an einen abgelegenen Ort zieht, um es unbeobachtet zu attackieren.



Doch wenn die Kinder diese Anweisungen nicht zuvor in einem Selbstverteidigungstraining oder Rollenspiel geübt haben, scheitern rund 95 Prozent daran, sie im Ernstfall umzusetzen.Selbst wenn sie mir bestätigen, dass sie die Anweisungen verstanden haben und ich ihnen vorher genau sage, was im Rollenspiel passieren wird – es klappt oft nicht. Sogar eine scheinbar einfache Vorgabe wie Geh einfach weg. Lass dich auf kein Gespräch und keine Diskussion ein.“ gelingt ihnen im ersten Versuch häufig nicht.

Meine Erkenntnis daraus:

Theorie ist enorm wichtig, um zu verstehen, warum bestimmte Strategien trainiert werden, und sie hilft den Kindern zu erkennen, wie die Übungen mit ihrem Alltag zusammenhängen.Sie schärft das Gespür für gefährliche Situationen. Doch erst das gezielte Training in Form von Rollenspielen, simulierten Angriffen und regelmäßige Wiederholung macht die Kinder wirklich handlungsfähig.

Wenn sie durch das Training stressresistenter werden, können sie in bedrohlichen Situationen aktiv nach einem Ausweg suchen. Daher spielt das praktische Einüben in meinen Kursen und Workshops eine zentrale Rolle.

Besonders wichtig ist es aber, klarzumachen, dass sich viele Übergriffe bereits verhindern lassen – durch eine selbstbewusste Körpersprache, entschlossenes Handeln und das Vermeiden, Unsicherheit und Angst offen zu zeigen.Wer nicht als potenzielles Opfer wahrgenommen wird, reduziert das Risiko erheblich. Falls dennoch ein Angriff erfolgt, lernen die Kinder verschiedene Optionen, wie sie reagieren können – denn irgendeinen Ausweg gibt es eigentlich immer.

Ich hoffe trotzdem, dass eure Kinder erst gar nicht in solche Situationen geraten – aber falls doch, kann man etwas dagegen tun.

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