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Tipps im Umgang mit Beleidigungen

Nicolai, du faules Ei! Welche Tipps kannst du deinem Kind mitgeben, wenn es traurig oder wütend nach Hause kommt, weil es immer wieder beleidigt wird?

Wenn dein Kind beleidigt wird  kannst du dein Kind unterstützen, indem du ihm Tipps gibst, wie es in einer akuten Situation auf Beleidigungen reagieren kann, damit es sich in solchen Momenten nicht so hilflos und überrannt fühlt.
Tipps im Umgang mit Beleidigungen

Beleidigungen sind immer eine Abwertung. Jemand will einem sagen, dass man weniger Wert ist. Weniger Wert als andere zu sein macht Angst. Das kann traurig oder wütend machen.

Wenn dein Kind mit dir drüber spricht, dass es Beleidigungen erfahren hat, kann es helfen die Beleidigung und Bedeutung dieser zu thematisieren. Häufig könnt ihr dann gemeinsam feststellen, dass das Gesagte in den meisten Fällen faktisch falsch ist.

Manche Beleidigung treffen aber leider auch zu: „Nicolai, du hast einen hässlichen kleinen Zeh.“ Selbst wenn diese Aussage für mich auch zutrifft, macht mich das aber nicht zu einem schlechteren Menschen. Denn es sind halt nur zwei Zehen, die eben nicht ganz so hübsch sind, aber sie helfen mir sehr gut beim Laufen. Ich frage die Kinder dann: „Was würdest du sagen, wenn dein bester Freund einen solch hässliche Zeh hat und darunter leidet?“ Die Antwort ist dann sinngemäß fast immer: „Ich würde ihm gut zu zusprechen!“ Ermutige also dein Kind auch, sich selbst gut zuzusprechen. Es wäre toll, wenn dieses sich selbst gut Zusprechen zu einer Gewohnheit wird.


Außerdem kannst du dein Kind unterstützen, indem du ihm Tipps gibst, wie es in einer akuten Situation auf Beleidigungen reagieren kann, damit es sich in solchen Momenten nicht so hilflos und überrannt fühlt. Natürlich müssen solche Tipps geübt werden, damit man auch an sie denkt, wenn man sie gebrauchen kann. Außerdem sollten du und dein Kind gemeinsam herausfinden, welche Reaktionsmöglichkeit zu deinem Kind passt. Nicht jede Art zu Reagieren wäre bei jedem Kind authentisch.


Hier ein paar Reaktions-Möglichkeiten:


  1. Ignorieren

  2. Unerwartet ein Kompliment zurückgeben. Z.B.: „ Du hast eine schöne Nasenspitze!“ Oder für die, die gerne ein freches Kompliment geben wollen: „Du hast einen wunderschönen Popel im linken Nasenloch!“

  3. Die Beleidigung zurückfeuern, ohne selbst zu beleidigen: „Danke für das Kompliment, tausend Mal zurück geschenkt!“

  4. Laut und deutlich sagen: „ Hör auf mich zu beleidigen“

  5. Ablenken: „Dein Hosenladen ist offen!“ oder „Deine Schnürsenkel sind offen!“

  6. Schlechtester Tipp: Sag „Selber!“. Auch wenn dies vielleicht nicht die kreativste Antwort ist, kann dies dennoch eine Möglichkeit sein nicht völlig reaktionslos dazustehen, wenn die anderen Reaktions-Tipps noch zu schwer fallen. Das Wissen nicht komplett wehrlos aus der Situation gegangen zu sein, kann helfen, dass dein Kind nicht mit einem ganz so schlechten Gefühl leben muss.

  7. Extra-Tipp für dich als Elternteil: Reagiere selbst so auf Beleidigungen, wie du glaubst, dass es deinem Kind weiter helfen wird. Natürlich kann die Situation im Einzelfall viel komplexer sein und die Tipps helfen nur bedingt weiter. Dann braucht es besondere Unterstützung. Nichtsdestotrotz glaube ich, dass es ein gutes Gefühl sein kann, „einfache“ Möglichkeiten sich zu wehren in Petto zu haben.



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