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Körpersprache – Ich habe Angst aber ich zeige sie nicht.



Eine aufrechte und entschlossene Körpersprache, die Bereitschaft, auf das, was noch kommen kann, vorbereitet zu sein, und die Fähigkeit, klar und deutlich „Stopp!“ zu sagen – das sind zentrale Ziele all meiner Workshops und Kurse. Diese Fähigkeiten sind nicht nur in Konfliktsituationen von unschätzbarem Wert, sondern können unser Selbstbewusstsein und unsere Ausstrahlung nachhaltig stärken.  Deshalb ist dieses Thema immer der Einstieg in die 5er-Reihe. Denn: Es ist entscheidend, das Ziel zu kennen.

Ich erinnere mich an ein Erlebnis aus meiner Jugend, das mir bis heute in meinem Unterricht als Inspiration dient: Damals begegnete ich einem professionellen Kämpfer. Da ich selbst schon Vollkontaktkämpfe im Taekwondo bestritten hatte, wusste ich was es bedeutet einen Kampf zu bestreiten und war ich beeindruckt von seiner scheinbaren Furchtlosigkeit. Neugierig fragte ich ihn, wie er es geschafft hat, keine Angst zu empfinden. Seine Antwort überraschte mich: „Ich habe Angst – ich zeige sie nur nicht.“


Was ich damals lernte, war, wie bedeutsam es ist, seine Körpersprache bewusst zu steuern. Gefühle beeinflussen unsere Haltung – und umgekehrt wirkt unsere Körpersprache auch auf unsere Emotionen. Ebenso wirkt unsere Körpersprache auf die Menschen, die uns gegenüberstehen. Diese Wechselwirkung ist zwar vielen Kindern intuitiv klar, aber nur wenige wissen, wie sie dieses Wissen gezielt für sich einsetzen können. 

Unsere Körpersprache spielt in der Selbstbehauptung und Selbstverteidigung eine Schlüsselrolle. Wenn ein Kind bedroht wird, können eine aufrechte Körperhaltung und ein „Pokerface“ – also das gezielte Verbergen von Unsicherheit – entscheidend sein. Täter suchen meist nach Opfern, die über ihre Körpersprache Schwäche oder Zögern signalisieren. Ein starker Stand, ein fester Blick und eine klare Haltung können hier abschreckend wirken. Natürlich ist diese sehr gezielte Art der Körpersprache nichts, was wir ständig anwenden – sie ist eine Strategie für Ausnahmesituationen.


Doch auch im Alltag kann eine bewusste Haltung helfen, unsicher wirkende Momente zu überstehen: Einfach einmal tief durchatmen, den Blick weiten, sich aufrichten und „großmachen“. Du wirst merken, wie sich das Gefühl der Unsicherheit verändert und sich ein Hauch von Stärke breitmacht.

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